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Projekttage 2009
2. Januar 2022 @ 8:00 - 17:00
GARREL – Die Haupt- und Realschule Garrel hat sich der Aktion „Würdenträger – weil jeder
Würde trägt“ des Bischöflichen Offizialates angeschlossen und sich damit verpflichtet, sich
gegen rechtsradikales Gedankengut zu wehren und auf die Würde jedes Menschen
aufmerksam zu machen. Das wurde an zwei Projekttagen intensiv diskutiert, erlebt und
dargestellt.
Die Klassen hatten jeweils ein Projekt vorbereitet. Das Dokumentationszentrum der
Emslandlager in Papenburg wurde besucht, eine Klasse suchte Spuren gefallener Soldaten in
Garrel, eine andere wertete den Besuch im „Zug der Erinnerung“ aus. Kardinal von Galen
war ein weiteres Aufgabenfeld für eine Klasse.
„Das habe ich mir nicht so schwer vorgestellt“, kommentierte Daniel, nachdem er in der Rolle
eines Blinden durch den Ort begleitet wurde. Er habe sich sehr hilflos gefühlt und könne sich
jetzt besser in die Situation Behinderter einfühlen. Die Klasse, die die Lebenswirklichkeit von
Menschen mit Einschränkungen nachempfinden wollte, hatte auch Marion Tapken
eingeladen. Tapken kann sich mit der Außenwelt nur über einen Sprachcomputer
verständigen.
Dass jeder Mensch Würde hat, haben einige Klassen durch Übungen, die der Verbesserung
der Klassengemeinschaft dienen und dem Mobbing entgegenwirken sollen, unmittelbar auf
das Klassen- Schulleben übertragen. Das gilt auch für Klassen, die sich dem Thema
„Kinderrechte“ verschrieben hatten. Unterstützt wird die Schule zukünftig durch eine weitere
Gruppe von Streitschlichtern, die sich im Rahmen ihrer Ausbildung zu einer Klausurtagung in
der Jugendherberge an der Thülsfelder Talsperre traf.
„Die Projekttage sollten zeigen, dass das Gedenken an die Reichspogromnacht mehr ist als
nur Erinnerung. Der Gedenktag muss jeden Menschen heute in seinem Reden und Tun
beeinflussen“, sagte Schulleiter Hubert Looschen. Darum habe man am Gedenktag zum 9.
November die Aktion „Würdenträger“ in den Mittelpunkt gestellt. Die Verknüpfung sei durch
eine große Vielfalt an Themen und Aktionen gelungen.
Auch das Thema Berliner Mauer wurde von den Schülern umgesetzt. Nach deren Fall vor 20
Jahren gebe es täglich neue Mauern, die Menschen eingrenzten oder ausschlössen.
Mehrere Gruppen stellten ihre Ergebnisse ihren Mitschülern im Forum vor. Den Abschluss
der Projekttage bildet am Montag eine kurze Gedenkfeier zur Reichspogromnacht, in deren
Verlauf eine Kerze entzündet wird und eine Schülergruppe ein Spiel vorführt.
Aus NWZ v. 9.11.2009